Einstellungen und Werte von Strafgefangenen und der Durchschnittspopulation

Projektleitung und Mitarbeiter

Fritz-Janssen, S. (Dipl. Psych.)

Mittelgeber :

Forschungsbericht : 1994-1996

Tel./ Fax.:

Projektbeschreibung

Bei einer Gruppe von 30 Strafgefangenen und einer entsprechenden Vergleichsg ruppe wurden, um letztlich Rückschlüsse auf zugrundeliegende Wertvorstellungen ziehen zu können, durch Interviews Bewertungen und Einschätzungen von Situationen erhoben, denen das gemeinsame Thema der Verletzung von Strafrechts- und Sozialnormen zugrundeliegt. Die Ergebnisse weisen deutliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in ihrer Bewertung nach: So schätzen z.B. Straffällige solche Delikte, bei denen vor der Tat eine Interaktion zwischen Täter und Opfer stattfand, wesentlich milder ein, als die Upn der Vergleichsgruppe. Des weiteren ist für Strafgefangene bei der Einschätzung von strafbaren Handlungen die Frage nach dem Ausmaß an krimineller Zielstrebigkeit, die dem Täter zuzuschreiben ist, nahezu irrelevant, wohingegen sie umgekehrt für die Upn der Vergleichsgruppe zentral ist. Überhaupt fällt bei Straffälligen im Vergleich zu den anderen Upn eine ausgeprägte Tendenz zur Relativierung auf, die sich im übrigen auf beide Typen von Normverletzungen bezieht, also sowohl auf strafrechtlich relevante als auch nicht strafrechtlich relevante. Das heißt, spezifische Normverstöße können durchaus unter bestimmten, teilweise gar beliebigen Bedingungen eher, wenn nicht gar vollständig gerechtfertigt werden.

Publikationen

INDEX HOME SUCHEN KONTAKT LINKS

qvf-info@uni-tuebingen.de(qvf-info@uni-tuebingen.de) - Stand: 30.11.96
Copyright Hinweise